Zahnfleischentzündung: Symptome, auf die Sie achten sollten!
Freiliegende Zahnhälse, Zahnfleischbluten oder geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch – vieles kann auf eine Zahnfleischentzündung hindeuten. Was können Sie bei den ersten Symptomen einer Zahnfleischentzündung tun? Welche Behandlungsoptionen gibt es und wer trägt die Kosten einer Parodontosebehandlung?
Formen, Ursachen und Symptome: Parodontitis
Parodontitis, früher häufig Parodontose genannt, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die zunächst als Entzündung im Zahnfleisch beginnt und von dort in das tiefere Zahnbett bis zum Kieferknochen vordringen kann.
Eine beginnende Zahnfleischentzündung kann sich durch vielfältige Symptome bemerkbar machen: von Zahnfleischschmerzen über schnell blutendes oder zurückweichendes Zahnfleisch bis hin zu temperaturempfindlichen Zahnhälsen. Ursache ist zumeist mangelnde Mundhygiene.
Ab einem Alter von etwa 35 Jahren entwickeln viele Menschen altersbedingt eine Parodontitis. Darüber hinaus gibt es die deutlich seltenere, jedoch aggressivere Form im jüngeren Lebensalter – die nekrotisierende Parodontitis – die mit Geweberückgang, Geschwüren, Lymphknotenschwellungen, Mundgeruch und Zahnfleischbluten assoziiert ist. Genetische Faktoren spielen dabei eine große Rolle.
Zudem kann Parodontitis auch auf systemische Erkrankungen wie Diabetes, Osteoporose und Adipositas sowie auf einen ungünstigen Lebensstil wie z. B. Rauchen und Stress, zurückzuführen sein.
Nicht zuletzt ist die Zahnfleischentzündung in der Schwangerschaft, bedingt durch die hormonelle Umstellung, ein häufiges Gesundheitsproblem, das Schwellungen und Zahnfleischbluten auslöst.
Entzündetes Zahnfleisch? Das hilft im Akutfall.
Um einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen, können Sie regelmäßig Zahnbeläge (Plaque) entfernen lassen, etwa bei einer jährlichen, professionellen Zahnreinigung. Dabei wird die Prophylaxe-Assistentin sowohl weiche Beläge als auch harte Beläge wie Zahnstein entfernen.
Als lindernde Mittel gegen Zahnfleischentzündung empfehlen sich regelmäßige Mundspülungen unmittelbar nach der Zahnpflege, z. B. mit Hausmitteln wie Kamillentee, Salbeitee, Salzwasser oder Wasser mit Nelkenöl oder Teebaumöl.
Liegt bereits eine fortgeschrittene Entzündung vor, bilden sich häufig schmerzende Zahnfleischtaschen. Bei einer solchen Zahntaschenentzündung sind durch anhaltenden Zahnbelag bakterielle Erreger in die Zahnfleischtaschen am Zahnhals eingedrungen und zerstören dort zuerst das Gewebe, später auch die Kieferknochen. Auftreten kann das sowohl an Frontzähnen als auch an den Backen- und Weisheitszähnen.
Hier hilft es, wenn der Zahnarzt die Zahntaschen ausspült und mit Instrumenten reinigt, notfalls unter Betäubung. Ohne Behandlung ruft die Zahnfleischentzündung Schmerzen hervor und kann als ausgewachsene Parodontitis bis hin zu Zahnlockerung und Zahnverlust führen.
Die Zahnfleischentzündung behandeln lassen
Das Stadium und der Schweregrad einer Parodontitis wird durch äußere Sichtung des Zahnfleischschwunds, aber auch durch Röntgenbefunde beim Zahnarzt festgestellt, die das Knochengewebe sichtbar machen.
Einmal Parodontitis, immer Parodontitis? Im Zentrum einer regelmäßigen Paradontitis-Behandlung stehen neben der Aneignung der richtigen Mundhygiene mit Zahnseide und Interdentalbürsten und der Anpassung der eigenen Lebensweise unterschiedliche Therapiemöglichkeiten:
Als Medikament bei Zahnfleischentzündung und im Rahmen der Parodontosebehandlung können Antibiotika in Tablettenform oder als lokales Gel oder Salbe zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Mitunter sind operative Eingriffe nötig, wenn das Zahnfleischbett stark entzündet ist, der Zahnhalteapparat regeneriert werden oder das Zahnfleisch plastisch wiederhergestellt werden muss.
Wer nach abgeschlossener Parodontal-Behandlung diszipliniert Prophylaxe betreibt, muss sich keine Sorgen mehr machen.