Kinderzahnarzt
Kinderzahnarzt wird man, indem man zunächst wie jeder Zahnarzt ein Studium der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde absolviert. Danach kann man sich im Bereich Kinder- und Jugendzahnheilkunde fortbilden. kann Kinder behandeln. Aber nur ein Kinderzahnarzt hat sich speziell für die Behandlung von Kindern fortgebildet, sowohl hinsichtlich der körperlichen Besonderheiten als auch der mentalen Bedürfnisse.
Josy ist zurück vom Kinderzahnarzt: „Stell dir vor, der Zahnarzt hat einen Ballon in meinem Mund aufgepustet und Schlafwasser auf den Zahn getan und dann hat er mit dem Rüttler die Karies weggemacht“, berichtet die 7-jährige aufgeregt ihrer großen Schwester Clara vom Besuch in der Kinderzahnarzt-Praxis. „Hat es nicht weh getan?“, erkundigt sich diese besorgt. „Nur superkurz“, meint Josy: „Aber ich hatte keine Angst. Und sonst hätte der Zahnarzt mir einfach Zauberluft mit Duft gegeben. Und weißt Du, auf dem Tablet vom Zahnarzt ist ein Spiel für Kinder, da konnte ich selbst der Kinderzahnarzt sein! Davon hat meine Freundin Mia mir schon erzählt, die muss nämlich ganz oft zum Kinderzahnarzt, weil die Kreidezähne hat …“.
Munter plappert Josy weiter. Wie die meisten Kinder in ihrem Alter hatte sie nur eine einfache Karies-Behandlung ohne Sedierung beim Kinderzahnarzt. Für die 9-jährige Clara ist der positive Erfahrungsbericht beruhigend. Denn ihr steht bald ein kleiner Chirurgie-Eingriff beim Kinderzahnarzt bevor: Das Lippenbändchen soll durchtrennt werden. Clara fragt sich, ob sie da wohl Zauberluft (Lachgas) bekommen wird.
Eltern – und Kinder – haben viele Fragen, wenn es um Zahnarzt-Besuche und die Zahngesundheit geht:
- Was tun, wenn Kinder Angst vorm Zahnarzt haben?
- Wann ist Röntgen für Kinder beim Zahnarzt sinnvoll?
- Wie finde ich den besten Kinderzahnarzt in der Nähe?
- Gibt es ein Zahnarzt-Bonusheft für Kinder?
- Was unterscheidet eine Kinderzahnarzt-Klinik von einer Praxis?
- Schnelle Zahnarzt-Hilfe: Was leistet der Notdienst für Kinder?
Diese und viele weitere Fragen beantwortet der große Team Dental-Ratgeber zum Thema Kinderzahnarzt. Viel Spaß beim Lesen!
Weshalb ist der Kinderzahnarzt wichtig?
Ob Zahnunfall, Kieferverformung, Karies oder Prophylaxe … der Zahnarzt ist die zentrale Anlaufstelle, wenn es um die Vorsorge und Zahngesundheit Ihrer Kinder geht. Ein Kinderzahnarzt ist besonders geschult darin, den Wachstumsprozess im Milchzahngebiss von Kindern zu begleiten. Und er kann bei schwierigen Zahndurchbrüchen, Problemzähnen und Zahnschmerzen schnelle Abhilfe schaffen.
Die Kinderzahnheilkunde umfasst ein breites Spektrum. Es reicht von der Vermittlung der richtigen Zahnreinigung über die Kontrolle der Milchzähne und nachwachsenden Zähne bis hin zur Behandlung von Zahnschmerzen bzw. kariösen Zähnen, Zahnfleischentzündungen und vielfältigen anderen Erkrankungen. In akuten Notfällen, bei chirurgischen Eingriffen und bei ausgeprägter Ängstlichkeit kann ein Beruhigungsmittel für Kinder bei Angst vorm Zahnarzt eingesetzt werden. Ein ganzheitlicher Kinderzahnarzt wird jedoch dafür sorgen, dass übermäßige Angst gar nicht erst entsteht.
In einer Kinderzahnarztpraxis fühlen sich die Kleinen meist besser aufgehoben als in einer regulären Zahnarztpraxis. Im Wartezimmer hat der Kinderzahnarzt Spiele, Unterhaltungs- und Beschäftigungsangebote. Bei Kleinkindern und Kindergartenkindern empfiehlt es sich, vor dem ersten Besuch ein Zahnarzt-Buch für Kinder vorzulesen. Ist der Zahnarzt-Besuch erst einmal zur Routine geworden, erhalten Kinder ab dem 12. Lebensjahr ein Zahnarzt-Bonusheft, das die Vorsorgetermine beim Kinderzahnarzt dokumentiert.
Wie oft müssen Kinder zum Zahnarzt?
Es ist ratsam, Kinder bereits vor dem Auftreten erster Beschwerden das erste Mal zum Zahnarzt zu bringen. Diese Prophylaxe sorgt dafür, dass die ersten Erlebnisse beim Kinderzahnarzt nicht angstbehaftet sind. Sattdessen etabliert sich eine regelmäßige Routine für die Zahngesundheit – ab dem ersten Milchzahn.
Bereits vor dem 30. Lebensmonat, wenn die Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, können und sollten Eltern mit ihrem Kleinkind zum Kinderzahnarzt gehen oder ihre Kinder zwecks Vorsorge zum eigenen Zahnarzt mitnehmen.
Kinder, die das erste Mal zum Zahnarzt müssen, um bereits aufgetretenen Karies zu behandeln, haben häufig Angst vor dem Bohren: Ab wann dies wirklich notwendig ist, entscheidet der Kinderzahnarzt als Spezialist. Als bester Kinderzahnarzt gilt hierbei, wer vorsichtiges und behutsames Bohren derart beherrscht, dass gar keine Spritze oder andere Betäubungsform notwendig wird. Durch Stopp-Handzeichen darf das Kind signalisieren, sobald der Bohrer zu nah an den Nerv gelangt.
Mit einer Zusatzversicherung für Kinder können sich Eltern gegen hohe Kosten und Zuzahlungen beim Zahnarzt absichern. Die Zahnzusatzversicherung greift je nach Tarif z. B. bei kieferorthopädischen Behandlungen, Zahnersatz und Maßnahmen zum Zahnerhalt. Das ist gerade bei Kindern sinnvoll, bei denen sich frühzeitig eine Zahnproblematik abzeichnet, beispielsweise bei Kreidezähnen, Kieferverformungen oder Zahnfehlstellungen, die eine Zahnspange erforderlich machen. Kinderzahnärzte können hierzu schon frühzeitig eine realistische Prognose abgeben.
Doch ob Kinderzahnärztin bzw. Kinderzahnarzt oder normaler Zahnarzt … Für die meisten Kinder ist entscheidend, ob sie sich bei der Behandlung verstanden und gut aufgehoben fühlen.
Bei der Suche nach einem geeigneten Kinderzahnarzt, können für Eltern verschiedene Faktoren wichtig sein. Beispielsweise ob der ausgewählte Kinderzahnarzt ggf. zugleich Kieferorthopädie in seiner Praxis anbietet. Ist die Praxis nämlich auch auf Kinderkieferorthopädie spezialisiert, bleiben den Kindern zusätzliche Praxisbesuche erspart, sobald Fehlstellungen im Kiefer entdeckt werden und die erste Zahnspange ansteht.
Wie überwinden Kinder ihre Angst vorm Zahnarzt?
Zahnarzt-Angst ist weit verbreitet – auch bei Kindern. Kommentare vieler Eltern beim Zähneputzen und beim Verzehr von Süßigkeiten sorgen für ein unnötig schlechtes Image des Kinderzahnarztes. Aber was tun, wenn die Angst einmal da ist? Und sich ein Kind womöglich partout einer notwendigen Behandlung verweigert? Ein Beruhigungsmittel für Kinder, die Angst vor dem Zahnarzt haben, ist ein probates Mittel.
Eine beliebte Möglichkeit ist die Sedierung mit Lachgas. Das Lachgas wird über eine Nasenmaske verabreicht. Dabei bleiben die Kinder bei Bewusstsein, entspannen sich jedoch und verlieren ihre Angst vorm Zahnarzt. Auch Schmerzen können hierdurch abgemildert werden. Die Lachgas-Wirkung ist ungefährlich und lässt sich für den individuellen Einzelfall passend regulieren. Für Angstpatienten oder Kinder, die bereits ein Trauma von früheren Zahnarzt-Besuchen mitgenommen haben, ist dies oft eine gute Wahl.
Es gibt jedoch auch stärkere Beruhigungsmittel für Kinder, die der Zahnarzt einsetzen kann: Beruhigungssaft für Kinder wie beispielsweise Dormicum. Diese lösen die Angst. Sie sorgen gleichzeitig aber auch dafür, dass sich Kinder meist gar nicht an die Behandlung beim Zahnarzt erinnern können.
Beraten Sie sich idealerweise vorab mit dem Zahnarzt, welche Methode für die individuelle Situation Ihrer Kinder Sinn macht. Denn manchmal gestaltet sich der Eingriff beim Zahnarzt langwierig. Und das stellt gerade für Kleinkinder, die noch nicht lange stillsitzen und den Mund geöffnet lassen können, eine Herausforderung dar. Dann ist der Beruhigungssaft beim Kinderzahnarzt durchaus zu empfehlen.
Welchen Vorteil hat das Zahnarzt-Bonusheft für Kinder?
Im Zahnarzt-Bonusheft für Kinder, das ab 2022 digital als Teil der elektronischen Patientenakte (ePA) geführt wird, dokumentiert der Zahnarzt, ob die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchen regelmäßig wahrgenommen wurden: Kinder zwischen 6 und 18 Jahren sollten dies einmal pro Kalenderhalbjahr tun, Erwachsene mindestens einmal jährlich. Ab dem 12. Lebensjahr werden für Kinder die Kontrollen beim Zahnarzt in diesem Vorsorgeheft eingetragen. So ist ein höherer Kostenzuschuss durch die Krankenkassen bei einem möglichen, späteren Zahnersatz sichergestellt.
Und wie oft sollten jüngere Kinder zur Kontrolle beim Zahnarzt? Bereits in den Kleinkindjahren zwischen dem 30. und 72. Monat sind bis zu drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder beim Zahnarzt möglich. Hierbei prüft der Kinderzahnarzt ob Besonderheiten, Erkrankungen oder Fehlstellungen im Mund-, Zahn- und Kieferbereich vorliegen. Zusätzlich berät er Eltern zur zahngesunden Ernährung und Zahnpflege. Danach ist eine jährliche Routinekontrolle zu empfehlen.
Übrigens: Das Bonusheft stellt der Zahnarzt für Ihre Kinder aus.
Welche Spiele mögen Kinder beim Zahnarzt?
Jede Ablenkung zählt – ganz besonders dann, wenn die erste Karies-Behandlung oder ein größerer Eingriff beim Zahnarzt bevorstehen. Mit diesen Ideen für Spiele wird die Kinderzahnarzt-Behandlung jedoch buchstäblich zum Kinderspiel:
In vielen Behandlungszimmern ziert ein Tablet oder ein TV-Bildschirm mit Cartoon-Programm die Zimmerdecke. Das zieht die Aufmerksamkeit der kleinen Gäste auf sich, während diese auf dem Behandlungsstuhl liegen. So mancher Kinderzahnarzt gibt den kleinen Patienten auch Dubletten seiner medizinischen Werkzeuge zum Anschauen und Ausprobieren in die Hand gibt. So wird der medizinische Vorgang anschaulicher und verliert an Fremdheit. Wenn es um das Milchgebiss und die ersten ausgefallenen Milchzähne geht, darf fabuliert werden. Gerne wird vom Kinderzahnarzt beispielsweise die Geschichte von der Zahnfee erzählt. Die holt nachts die ausgefallenen Zähne unter dem Kissen hervorholt und legt im Tausch ein Geschenk darunter. Die meisten Zahnarzt-Spiele für Kinder sind übrigens kostenlos. Sie erfordern vom Zahnarzt einfach ein gezieltes Eingehen auf das Kind und seine individuellen Gedanken und Sorgen.
Ein guter Kinderzahnarzt legt Wert darauf, auch die elterliche Begleitperson in die Untersuchung einzubinden. Zudem ist er nicht um ein vielseitiges Praxisangebot verlegen. Denn es ist das A und O die Kinder auf spielerische Art und Weise zu unterhalten und abzulenken. Gibt es im Wartebereich interessantes Spielzeug für Kinder aller Altersstufen und Bücher, die an die Themen Zähne, Zahngesundheit und Zahnarzt heranführen, ist dies häufig schon die halbe Miete.
Modern ausgestattete Praxen arbeiten zudem oft mit mobilen Tablets: Es gibt zahlreiche kostenlose Zahnarzt-Spiele für Kinder als Apps, mit denen sich das Kind beim Warten bereits spielerisch auf die Behandlung einstimmt, z. B. virtuellen Patienten Karies und Zahnstein entfernt, Zahnspangen einsetzt und mit Spritzen hantiert.
Das Beste kommt zum Schluss. Am Ende ihrer Behandlung erhalten Kinder meist eine Belohnung vom Zahnarzt. Das können beispielsweise Flummis, kleine Spiele und Objekte wie Vampirzähne zum Verkleiden sein.
Der Zahnarzt für die Kleinsten: Was kann der Kinderzahnarzt?
Im Rahmen der Zahnarzt-Prophylaxe erklärt der Kinderzahnarzt seinen Patienten, wie diese ihre Zähne regelmäßig und fachgerecht reinigen und pflegen können. Ein guter Kinderzahnarzt geht dabei auch auf die Ernährung der Kinder ein und betont, wie wichtig Pausen von zuckerhaltigen Speisen und Getränken sind.
Neben der frühkindlichen und kindlichen Vorsorge kommt dem Kinderzahnarzt auch die wichtige Aufgabe zu, Zahnprobleme wie Karies, poröse Kreidezähne, Zahnfleischentzündungen oder Zahnunfälle zu behandeln. Auch wenn Milchzähne nicht ausfallen wollen und gezogen werden müssen, weil nachwachsende Zähne Beschwerden bereiten, ist der Kinderzahnarzt dafür zuständig.
Für solche Eingriffe kann der Kinderzahnarzt z. B. Lachgas als Beruhigungsmittel einsetzen. Bei kariösen Zähnen kann der Zahnarzt, wenn die Kinder schmerzempfindlich oder ängstlich sind, auch eine Spritze zur örtlichen Betäubung geben.
Chirurgische Eingriffe kann der Kinderzahnarzt, sofern er personell entsprechend ausgestattet ist und einen Anästhesisten in der Zahnarzt-Praxis hat oder kommen lässt, auch unter Narkose durchführen. Eltern können hierfür aber auch eine Kinderzahnklinik aufsuchen.
Wann macht eine Narkose als Betäubung für Kinder beim Zahnarzt Sinn?
Neben Lachgas, Beruhigungssaft und örtlicher Betäubung durch ein Lokalanästhetikum kann der Kinderzahnarzt auch mit einer Narkose arbeiten. Dies macht vor allem bei komplexen Zahnsanierungen und größeren chirurgischen Eingriffen Sinn, welche Kinder beim Zahnarzt stark belasten würden.
Führt der Kinderzahnarzt eine Behandlung unter Vollnarkose durch, sollten Eltern sowohl sich selbst als auch ihre Kinder darauf gut vorbereiten: Vor der Narkosebehandlung beim Kinderzahnarzt darf das Kind für einen Zeitraum von etwa sechs Stunden nicht essen und rund zwei Stunden vor der OP auch nicht trinken. Der Arzt sollte über alle Erkrankungen und Allergien des Kindes aufgeklärt werden und überprüfen, dass das Kind keinen Infekt hat und gesund ist.
Die Vollnarkose für Kinder beim Zahnarzt gilt mittlerweile als risikoarm und wird von Kindern meist gut vertragen. In der Regel wählt der Kinderzahnarzt eine niedrig dosierte Kurznarkose. Im Anschluss können mitunter Erbrechen und Übelkeit auftreten.
Vor dem Eingriff informiert der Zahnarzt über den Ablauf der Vollnarkose. Kinder, die noch nie zuvor eine OP erlebt haben, können darauf zusätzlich vorbereitet werden, indem man ihnen die Narkose und damit verbundene Schritte wie Infusion und Blutabnahme durch ein Kinderbuch einfühlsam erklärt. Auch ein Kuscheltier oder Mutmacher, die mitkommen dürfen, sind eine gute Idee.
Unter bestimmten Voraussetzungen trägt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Narkose beim Kinderzahnarzt – und zwar dann, wenn:
- die örtliche Betäubung für den chirurgischen Eingriff nicht ausreicht,
- das Kind jünger als 12 Jahre alt ist und sich der Behandlung verweigert,
- Allergien gegen Beruhigungsmittel und örtliche Betäubungsmittel vorliegen,
- geistige oder motorische Behinderung die Behandlung durch den Kinderzahnarzt erschweren oder
- eine ärztlich attestierte Angststörung beim Zahnarzt vorliegt.
In allen übrigen Fällen muss die kinderzahnärztliche Behandlung mit Narkose oder Vollnarkose im Regelfall als Eigenleistung gezahlt werden. Es lohnt sich jedoch, sicherheitshalber bei der Krankenkasse nachzufragen, ob die Kosten für diese Betäubung beim Zahnarzt für Ihre Kinder doch übernommen wird.
Was bringt Lachgas beim Kinderzahnarzt?
Die Lachgas-Behandlung beim Kinderzahnarzt reduziert das Schmerzempfinden, mildert Angst-Blockaden und hellt die Stimmung allgemein auf. Anders als beim Beruhigungssaft, der in einen Dämmerzustand versetzt, sind die kleinen Patienten unter Lachgas voll ansprechbar. Zur Sicherheit werden Sauerstoffsättigung und Puls beim Kind überwacht.
Lachgas ist beim Kinderzahnarzt ein gern genutztes Beruhigungsmittel. Die Kosten für eine Sedierung mit Lachgas beginnen zumeist ab circa 100 Euro, können aber auch nahezu doppelt so hoch ausfallen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen dies jedoch nicht.
Welche Formen der Sedierung beim Kinderzahnarzt gibt es noch?
Es muss jedoch nicht zwangsläufig eine Lachgas-Sedierung beim Zahnarzt für Kinder sein. Weitere Optionen der Sedierung beim Kinderzahnarzt sind:
- der Beruhigungssaft
- die Analgosedierung (Dämmerschlaf)
- die örtliche Betäubung durch Spritze
- die Vollnarkose
Bei der Analgosedierung wird ein Dämmerschlaf erzeugt: Dafür kommt ein Beruhigungsmittel in Kombination mit einem Schmerzmittel zum Einsatz. Wie beim Lachgas bleiben die kleinen Patienten dabei bei Bewusstsein und können noch reagieren.
Bei der Analgosedierung, ebenso wie bei Narkose und Vollnarkose, ist immer ein Anästhesist vor Ort, sofern die Behandlung nicht von einem dafür speziell ausgebildeten Fachzahnarzt durchgeführt wird.
Welche Form der Sedierung die richtige ist, besprechen Eltern am besten direkt mit dem Kinderzahnarzt.
Hypnose beim Kinderzahnarzt – bringt das etwas?
So mancher Kinderzahnarzt hat eine Zusatzqualifikation in „Hypnose“, d. h. er kann einen Trancezustand herbeiführen, indem er das Bewusstsein des Kindes durch Erzählungen und Körperkontakt positiv steuert und so von der eigentlichen, medizinischen Behandlung ablenkt.
„Ist Hypnose beim Kinderzahnarzt wirklich möglich?“ – Die Skepsis gegenüber dieser Sedierungsform ist unter Eltern meist groß. Doch die Praxis zeigt sehr gute Resultate. Wenn Sie sich für diese natürliche Möglichkeit der Schmerzreduktion interessieren, suchen Sie am besten gezielt nach einem Kinderzahnarzt mit Hypnose-Qualifikation.
Ein alternativer Kinderzahnarzt kennt sich z. B. nicht nur mit Hypnose, sondern auch mit Homöopathie und alternativen Heilmethoden aus der Anthroposophie aus.
Wann sollten Eltern eine Kinderzahnarzt-Klinik aufsuchen?
Je nach individuellem Befund und vorhandener Ausstattung und Leistungsspektrum beim Zahnarzt oder Kinderzahnarzt kann es passieren, dass Kinder an eine Kinderzahnklinik weiter überwiesen werden: Dies kann eine Zahnarztklinik mit Schwerpunkt Kinderzahnheilkunde sein oder eine auf Kinderzahnmedizin spezialisierte Klinik eines größeren Krankenhauses.
Indikationen, die für den Besuch einer Kinderzahnarzt-Klinik sprechen, sind beispielsweise:
- eine Abklärung des Befunds in der klinischen Radiologie
- frühkindliche Kariesbehandlung
- notwendig werdende Prothesen
- Lachgasbehandlung
- kinderzahnärztliche Behandlungen mit Narkose
- Wurzelbehandlungen (Endodontie)
- bei einem Zahntrauma durch Stoß oder Unfall
- bei „Kreidezähnen“ (Molar-Incisivus-Hypomineralisation; MIH)
- bei Multimorbidität
Auch wenn ein Befund durch das Röntgen beim Zahnarzt nicht eindeutig ist oder Eltern sich zur Zahngesundheit ihrer Kinder eine ärztliche Zweitmeinung einholen wollen, kann es sinnvoll sein, eine Kinderzahnarzt-Klinik zu besuchen. Bei akuter Schmerz- und Notfallbehandlung erhalten Kinder beim Zahnarzt sowohl in der Klinik als auch in einer Praxis ebenfalls benötigte Antibiotika-Verschreibungen. Bei unter 6-Jährigen handelt es sich zumeist um Phenoxymethyl-Penicillin. Auch das Antibiotikum Amoxicillin wird mitunter verschrieben. Da Antibiotika die Schmerzen jedoch nicht lindern, werden in der Kinderzahnarzt-Klinik zusätzlich meist Schmerzmittel (Analgetika) wie Ibuprofen oder Paracetamol verabreicht.
Ist Röntgen für Kinder beim Zahnarzt gefährlich?
Beim Kinderzahnarzt, aber auch in vielen regulären Zahnarztpraxen, gibt es mittlerweile häufig die Möglichkeit für digitales Röntgen von Kindern: Hierbei ist die Strahlenbelastung um etwa 90 Prozent gegenüber der konventionellen Röntgentechnologie reduziert. Bei einer kleinen Zahnaufnahme durch ein digitales Röntgengerät ist die Strahlenbelastung sogar kleiner als in der natürlichen Umwelt.
Digitales Röntgen beim Zahnarzt verursacht für Kinder keine Schmerzen und ist mitunter notwendig, um beispielsweise Karies in Zahnzwischenräumen besser beurteilen zu können. Auch um ein Röntgenbild des Kiefers zu erhalten, Krankheiten auszuschließen oder um die Zahnentwicklung der Kinder genau analysieren zu können, wird konventionelles und digitales Röntgen beim Zahnarzt eingesetzt.
Worauf ist zu achten bei einem Chirurgie-Eingriff beim Kinderzahnarzt?
Bei aufwendigen Kinderzahnarzt-Behandlungen im Bereich Chirurgie, insbesondere wenn diese eine Sedierung erfordern, sollte gemeinsam mit dem Zahnarzt der vorliegende Anamnesebogen für Kinder auf Aktualität hin überprüft werden. Ein Anamnesebogen fragt sämtliche Gesundheitsaspekte der Kinder ab, z. B. ob Infektionskrankheiten, Diabetes, Erkrankungen an Leber oder Niere, Asthma oder Herzerkrankungen vorliegen, über die der Zahnarzt Bescheid wissen sollte. Durch den Anamnesebogen für Kinder wird auch die individuelle Verträglichkeit von Antibiotika vom Zahnarzt in Erfahrung gebracht.
Der Bogen umfasst zudem eine zahnmedizinische Anamnese. Eltern können hier beispielsweise angeben, ob ihre Kinder schon einmal negative Erlebnisse beim Zahnarzt hatten und deshalb auf Grund von Angst eine Anästhesie benötigen. Ernährung, Zahnputzverhalten, mögliches Daumenlutschen oder Schnullereinsatz sind ebenfalls Bestandteil dieser Abfrage.
Tipp: Informieren Sie sich vorab beim Kinderzahnarzt, welche Leistungen im Bereich Chirurgie angeboten werden.
Was macht eine gute Kinderzahnarzt-Praxis aus?
Eine gute Kinder-Zahnarztpraxis zeichnet sich durch ein freundliches und fürsorgliches Personal, kompetente und auf Kinderzahnheilkunde spezialisierte Ärzte und ein auf Kinder zugeschnittenes Praxisangebot aus.
Bereits im Wartebereich wird für Unterhaltung gesorgt – Kinder können sich Bücher ansehen, Spiele spielen und mit dem Thema Zahnarzt näher auseinandersetzen. Während der Behandlung ist der Kinderzahnarzt in ständigem Dialog mit dem Kind und bezieht das Kind aktiv in den Behandlungsprozess ein.
Es steht keine Kinderzahnarzt-Praxis in der Nähe zur Verfügung? Eltern können ihre Kinder zum eigenen Zahnarzt in der Nähe mitnehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Kinder bei diesem optimal versorgt und kindgerecht angesprochen werden. Das ist gerade auch für ältere Kinder und Jugendliche, die nicht mehr zum Kinderzahnarzt gehen wollen, eine gute Option.
Ist die Kinder-Zahnarztpraxis einmal geschlossen, z. B. nachts und am Wochenende, steht der allgemeine Zahnarzt-Notdienst auch für Kinder zur Verfügung. Doch viele Kinderzahnarztpraxen sind auch im Notdienst aktiv – eine genaue Recherche lohnt.
Wie finde ich einen Kinderzahnarzt in der Nähe?
„Wie finde ich nur einen guten Kinderzahnarzt in meiner Nähe?“ – Dieses Eltern-Problem ist schnell gelöst. Über die Kinderzahnarztsuche auf der Website vom Bundesverband für Kinderzahnärzte können Eltern ganz bequem online nach einem Zahnarzt für Kinder in der Nähe recherchieren.
Der Kinderzahnarzt in der Nähe muss allerdings nicht zwangsläufig die beste Wahl für das eigene Kind sein: Mitunter kann ein normaler Zahnarzt durch sein hohes Maß an Geduld, Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen auch der richtige Ansprechpartner sein. So macht es durchaus Sinn, auch die allgemeine Zahnarztsuche der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu benutzen.
Viele Eltern setzen bei der Zahnarztsuche auch auf persönliche Empfehlungen oder Online-Ärztebewertungsportale wie beispielsweise Jameda.
Tipp: Suchen Sie einen Allgemein-Zahnarzt zunächst selbst auf und verschaffen Sie sich einen Eindruck von dessen Arbeitsweise, Praxis und Mitarbeitern, bevor Sie den Zahnarzt gemeinsam mit Ihrem Kind aufsuchen.
Wann ist ein Zahnarzt-Notdienst für Kinder aufzusuchen?
Bei akut auftretenden Zahnschmerzen oder zahnmedizinischen Notfällen, die sich nachts oder am Wochenende ereignen, können Eltern ihre Kinder zum Zahnarzt-Notdienst bringen. Über die Rufnummer 116 117 und den gleichnamigen Online-Patientenservice lässt sich schnell ein geeigneter Zahnarzt oder Kinderzahnarzt finden, dessen Praxis gerade Notdienstbereitschaft hat.
In einem akuten Notfall, beispielsweise wenn Kinder beim Herumtoben oder durch einen Sturz einen Zahnunfall erleiden, sollten Eltern sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen, noch bevor sie beim Zahnarzt oder Kinderzahnarzt im Notdienst eintreffen. Eltern können z. B.
- Blutungen stillen, indem sie dafür sorgen, dass das Kind auf Gaze oder ein Taschentuch beißt
- darauf achten, dass gelockerte oder verschobene Zähne nicht angefasst werden
- abgebrochene Zähne sofort aufheben und dabei beachten, dass diese nicht gereinigt oder an der Zahnwurzel angefasst werden dürfen
Wer den losen Zahn zusätzlich in einer SOS-Zahnrettungsbox aus der Apotheke aufbewahren kann, schafft optimale Voraussetzungen dafür, dass der Zahn überlebt und später wieder anwachsen kann.
Der zahnärztliche Notdienst kann, muss aber kein Kinderzahnarzt sein. Der allgemeine Zahnarzt-Notdienst darf natürlich auch für Kinder in Anspruch genommen werden.
Bildquellen zum Team Dental-Ratgeber „Kinderzahnarzt“
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